MII-Initiative

MII IG Onkologie DE v2026

Kommentierung v2026

Diese Seite sammelt spezifische Punkte, für die gezieltes Feedback in der Kommentierungsphase v2026 benötigt wird.

Organspezifische Module

Mamma

  • Brauchen wir ein extra Profil für Präoperative Markierung (derzeitige Umsetzung), oder "reicht" die Darstellung über einen usedCode-Slice ( ggfs. mit Extension für Kontext prä-intra-postoperativ?)

Prostata

  • Korrekte semantische Annotation PSA-Wert (frei vs. total, oder einzelne Profile für beides, oder ein Profil mit mehreren Möglichen Codes?) Wie damit umgehen, dass LOINC bald verpflichtend wird, aber im Tumpordokumentationssystem vsl. nicht kodiert

  • Clavien-Dindo Komplikationen Graduierung: Sollte das Clavien-Dindo System für postoperative Komplikationen möglicherweise ins allgemeine Operation: Procedure verschoben werden, da es sich um ein universelles chirurgisches Klassifikationssystem handelt und nicht prostata-spezifisch ist?

  • Clavien-Dindo als AdverseEvent: Sollte die Clavien-Dindo Komplikationen möglicherweise als FHIR AdverseEvent-Ressource modelliert werden statt als Observation, da es sich um die Bewertung unerwünschter postoperativer Ereignisse handelt? Dies würde eine direktere semantische Zuordnung ermöglichen und die Verknüpfung zu auslösenden Procedures unterstützen.

  • Clavien-Dindo in Procedure.complication: Alternativ könnte die Clavien-Dindo-Bewertung direkt als Procedure.complication in der entsprechenden

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    modelliert werden, da es sich um ein chirurgisches Komplikations-Klassifikationssystem handelt. Dies würde die direkte Zuordnung zur auslösenden Procedure ermöglichen, könnte aber bei seltener Anwendbarkeit zu leeren Feldern führen. Zu beachten ist, dass Procedure.complication bereits für oBDS/ICD-10 gemappte operative Komplikationen verwendet wird (siehe https://www.basisdatensatz.de/feld/194/op-komplikationen).

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- mCODE STU4 Pattern Integration

  • Method-Element Binding: Das Observation.method Element wurde als Must Support hinzugefügt, um dem mCODE STU4 Pattern zu folgen. Welches ValueSet soll für method verwendet werden?

    • Option 1: Dasselbe ValueSet wie für code (aktuell implementiert)
    • Option 2: Separates ValueSet nur für Klassifikationssystem-Methoden
    • Option 3: Beschränkung auf SNOMED CT Staging-System-Codes
  • CodeSystem / ValueSet-Struktur für konkrete Klassifikationswerte: Die aktuellen ValueSets enthalten primär Staging-System-Codes (z.B. "FIGO staging of cervical carcinoma"), aber für Observation.value werden die konkreten Ausprägungswerte benötigt (z.B. "FIGO Stage IIA", "BINET A").

    • Sollten separate ValueSets für die konkreten Klassifikationswerte erstellt werden?
    • Oder soll die aktuelle hierarchische oBDS-CodeSystem-Struktur mit is-a Filtern beibehalten werden?

Molekulare Tumorboards und detaillierte Therapieempfehlungen

  • ServiceRequest-Profiling für spezifische Therapieempfehlungen: Das neue

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    für detaillierte Therapieempfehlungen kann neben Therapieempfehlung Kombinationstherapie: RequestGroup auch MedicationRequest und ServiceRequest referenzieren. Benötigen wir spezifische onkologische Profile für ServiceRequest-basierte Therapieempfehlungen?

    • Spezifische ServiceRequest-Profile für onkologische Operationen (z.B. tumorspezifische Eingriffe)
    • Spezifische ServiceRequest-Profile für Strahlentherapie-Empfehlungen
    • Radioaktive Metaboliten: Sollten diese als MedicationRequest (da es sich um Substanzen handelt) oder als ServiceRequest (da es sich um eine spezialisierte Therapieprozedur handelt) modelliert werden?

    Hintergrund: Krebsregister dokumentieren zunächst die Tumorboard-Planung und erfassen später die tatsächlich durchgeführten Maßnahmen. Diese Lücke zwischen geplanter und dokumentierter Therapie könnte eine Über-Spezifikation darstellen.

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    vs. Therapieempfehlung Kombinationstherapie: RequestGroup für Tumorboard-Dokumentation: Ist die gewählte CarePlan-basierte Architektur für molekulare Tumorboards angemessen?

    • Pro CarePlan: Entspricht der realen Dokumentationspraxis - Krebsregister dokumentieren Tumorboard-Empfehlungen als durchgeführte "Therapieplanung" (oBDS-konforme Dokumentation)
    • Alternative RequestGroup-first: RequestGroup als primäre Tumorboard-Empfehlung, CarePlan später als basedOn-Referenz durch behandelnde Ärzte
    • Praktische Überlegung: Nicht alle behandelnden Einrichtungen können FHIR implementieren - die Krebsregister-Dokumentation erfolgt primär über CarePlans als "realisierte Therapieplanung"

    Kernfrage: Soll die FHIR-Modellierung die praktische Dokumentationsrealität (CarePlan-basiert) oder die konzeptuelle Workflow-Logik (RequestGroup-first) abbilden?

  • Strahlentherapie: Procedure Zielgebiet - oBDS 2014/2021 Architekturänderung: Die Integration von oBDS 2014 Zielgebiet-Codes ist aufgrund der grundlegenden Architekturänderung zwischen den Versionen erforderlich.

    • 2014 Ansatz: Kombinierte Organ+Lymphknoten-Kodierung mit +/- Suffixen (z.B. "3.1.+" = "Mamma mit Lymphknoten", "3.1.-" = "Mamma ohne Lymphknoten")
    • 2021 Änderung: Separate Kodierung von Organen (Sektionen 1-8) und dedizierten Lymphknotenregionen (Sektion 9)
    • Technische Lösung: Separates CodeSystem für oBDS 2014 mit eigener URI - semantische Konflikte über Versionskennzeichnung vermeidbar

    Kommentierungsfrage: Ist die gewählte Lösung (separate CodeSystems mit kombiniertem ValueSet) für die Abwärtskompatibilität angemessen, oder sollten alternative Migrationsansätze betrachtet werden?

Post-hoc ATC-Kodierung durch Datenintegrationszentren (KONTROVERS)

  • Freitext-zu-ATC-Mapping: Dürfen Datenintegrationszentren (DIZ) nachträglich Freitext-Medikationsdaten aus historischen oBDS-Daten auf ATC-Codes für Systemische Therapie: MedicationStatement mappen?

    Vorgeschlagener Ansatz (EXTREM KONTROVERS):

    • DIZ dürfen Post-Annotation durchführen, wenn sie dies klar als solche kennzeichnen
    • Bei Post-Annotation sollten aktuelle ATC-Codes verwendet werden, nicht historische
    • Die originale Freitextinformation muss erhalten bleiben
    • Provenance-Dokumentation ist zwingend erforderlich

    Pro-Argumente:

    • Verbesserte Datenqualität für Analysen
    • Einheitlichere Kodierung über Standorte hinweg
    • Vermeidung von Informationsverlust bei Altdaten
    • Pragmatische Lösung für reale Datenintegrationsprobleme

    Contra-Argumente:

    • Verfälschung historischer Dokumentation
    • Inkonsistenz mit Original-Therapiezeitpunkt (z.B. Quizartinib 2020 mit Code von 2021)
    • Potenzielle Fehlinterpretationen bei retrospektiven Analysen
    • Abweichung von etablierten Dokumentationsstandards

    Beispiel-Kontroverse: Ein Patient erhielt 2020 Quizartinib (damals ATC L01XE52). Das DIZ kodiert 2024 nachträglich mit dem aktuellen Code L01EX11. Ist dies akzeptabel mit entsprechender Provenance-Markierung?

    Kernfragen für Kommentierung:

    1. Ist Post-Annotation von Freitext zu ATC-Codes grundsätzlich erlaubt?
    2. Falls ja, welche ATC-Version soll verwendet werden (historisch korrekt vs. aktuell)?
    3. Welche Provenance-Standards sind minimal erforderlich?
    4. Sollte es eine zentrale Mapping-Tabelle für häufige Freitext-Einträge geben?