Der MII-Kerndatensatz ist in Module unterteilt und besteht aus Basis- und Erweiterungsmodulen. Die Erweiterungsmodule bilden Daten spezifischer Anwendungs- bzw. Fachgebiete ab und können je nach Forschungsfragestellung in Datenabfragen einbezogen werden.

Modul Mikrobiologie 

Das Modul Mikrobiologie bietet ein Datenmodell für die Labortests, die üblicherweise verwendet werden, um das Vorhandensein von Mikroorganismen in Isolaten und Proben mit verschiedenen diagnostischen Methoden nachzuweisen: Kultur, Mikroskopie, Molekulardiagnostik, Serologie (Teilgebiet der Immunologie) und Immunologie. Zusätzlich werden auch die Untersuchungen beschrieben, die die Eigenschaften der Mikroorganismen weiter charakterisieren können, wie z.B. der Resistenzmechanismus oder Virulenzfaktor. Die phänotypischen Empfindlichkeitstests einschließlich aller Methoden sind ebenso enthalten wie die auf molekularer Diagnostik basierende prädiktive Empfindlichkeit. Auch die MRGN-Klassifizierung (Multiresistente gramnegative Bakterien) des Robert Koch-Instituts kann mit diesem Modell dargestellt werden.

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Modul Medizinische Forschungsvorhaben

Das Modul Medizinische Forschungsvorhaben bietet ein Datenmodell für die Repräsentation von Studien, d.h. für die Untersuchung experimenteller klinischer und epidemiologischer Hypothesen durch strukturierte Datenerfassung und -verarbeitung, meist menschlicher Probandinnen und Probanden. Die vorliegende Version des Moduls umfasst die Unterstützung des Konzepts der Forschungsstudie im Sinne eines strukturierten Projekts mit Merkmalen zur Identifizierung und Verwaltung eines Forschungsvorhabens sowie zur Abbildung der basalen charakterisierenden Merkmale (Studienregister). Darüber hinaus wird das Konzept der Eignung unterstützt, indem strukturierte Ein- und Ausschlusskriterien definiert werden, anhand derer mindestens teilautomatisiert entschieden werden kann, ob ein Individuum mit seinen intrinsischen Eigenschaften zur Zielpopulation gehört oder nicht (Feasibility).

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Modul Diagnostik | Pathologie-Befund

Das Modul Diagnostik | Pathologie-Befund beschreibt den allgemeinen Aufbau eines strukturierten Pathologiebefundberichts auf Basis des IHE PaLM (Pathology and Laboratory Medicine) Profils APSR 2.0 (Anatomic Pathology Structured Report). Diese Pathologiebefundberichte liegen größtenteils in Textform vor. Hier werden die Ergebnisse klinisch angeforderter Untersuchungen gesammelt und mit einer synoptischen (zusammenfassenden) Bewertung dokumentiert, wie zum Beispiel histo- und zytomorphologische (gewebs- und zellmorphologische) sowie molekulare Untersuchungen. Die freitextlich formulierten Untersuchungsergebnisse können zusätzlich durch strukturierte Kodierungen ergänzt (semantisch annotiert) werden. Dabei gilt: Jede strukturierte Kodierung muss auch als Text lesbar sein, aber nicht jede Textinformation muss kodiert werden. Weiterhin können hiermit auch Informationen zur Probe, zum Untersuchungsauftrag, Bilddaten und Grund der Untersuchung erfasst werden.

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Modul Diagnostik | Molekulargenetischer Befundbericht

Das Modul Diagnostik | Molekulargenetischer Befundbericht spezifiziert die Befundung von sequenzanalytisch detektierten Varianten, die im Probenmaterial eines Patienten oder einer Patientin präsent sind. Genetische Tests liefern Informationen zu ursächlichen Zusammenhängen zwischen strukturellen Varianten bzw. Veränderungen des Genoms und potenziellen Erkrankungen sowie möglichen Therapien. Zu den dargestellten Inhalten des Befundes können neben der Beschreibung der Sequenzvarianten und untersuchten Region(en) Anforderungsinformationen wie die Krankengeschichten des Patienten oder der Patientin und der Familienangehörigen sowie ein Verweis auf zuvor durchgeführte Tests gehören. Der Bericht kann außerdem Informationen zu Abrechnungsziffern sowie aus den Variantenangaben abgeleitete therapeutische und diagnostische Implikationen enthalten.

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Modul Intensivmedizin | PDMS-Daten und hochauflösende Biosignaldaten

Das Modul Intensivmedizin | PDMS-Daten und hochauflösende Biosignaldaten spezifiziert akutmedizinische Daten für die Primär- und Sekundärnutzung. Die Besonderheit dieser Daten liegt nicht nur in der Schwere der Erkrankung der Patientinnen und Patienten, sondern auch in der feingranularen Datenerfassung in speziellen Dokumentationssystemen sowie der vergleichsweise hohen Dichte an voll- und teilstrukturierten Daten. Des Weiteren haben intensivmedizinische Daten eine große Bedeutung im Rahmen des lokalen und nationalen Pandemiemanagements sowie der pandemiebezogenen Forschung.

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Modul Biobank – Bioprobendaten

Das Modul Biobank – Bioprobendaten beschreibt sowohl übergeordnete Sammlungen/Biobanken als auch individuelle Proben inklusive Informationen zu deren Gewinnung, Beschaffenheit, Verarbeitung und Lagerung. Bioproben werden sowohl in klinischen als auch in populationsbezogenen Biobanken gesammelt, aufbereitet und gelagert, um hochwertige Proben für wissenschaftliche Projekte zur Verfügung stellen zu können. Sowohl die unterschiedlichen Sammlungen in einer Biobank als auch die individuellen Proben müssen für das bessere Auffinden von Proben und deren sinnvolle Verwendung strukturiert beschrieben werden. Probenspezifische Daten sollten Angaben zu Probentyp, Menge, Gewinnung, präanalytischer Verarbeitung und Lagerung enthalten. Klinische Daten zur Probe werden ausdrücklich nicht von diesem Modul abgedeckt, sondern sollen über die für die jeweilige Datenart vorgesehenen Module bereitgestellt werden.

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Kontakt:

Haben Sie Fragen oder Anregungen zur Weiterentwicklung des Kerndatensatzes oder einzelner Kerndatensatzmodule? Würden Sie sich gerne in die Arbeit am Kerndatensatz einbringen?

Bitte nehmen Sie per E-Mail Kontakt zu uns auf unter office@medizininformatik-initiative.de (Stichwort: Kerndatensatz).