Im Rahmen der Medizininformatik-Initiative fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung vier Konsortien, zu denen sich mehrere Universitätskliniken mit weiteren Partnern wie Forschungsinstituten, Hochschulen, Unternehmen oder nichtuniversitären Krankenhäusern zusammengeschlossen haben. Die Konsortien arbeiten gemeinsam daran, die Voraussetzungen zu schaffen, um Daten aus Forschung und Patientenversorgung untereinander austauschen zu können.
Karte Konsortien Aufbau- und Erweiterungsphase

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Interaktive Karte der Standorte und Anwendungsfälle

Im Fokus stehen zunächst die Universitätskliniken, weil hier die engste Verbindung zwischen Krankenversorgung und klinischer Forschung besteht. An den Konsortien sind jeweils mehrere Universitätskliniken sowie weitere Partner wie Forschungsinstitute, Hochschulen, Unternehmen oder nicht-universitäre Krankenhäuser beteiligt.

Ein Kernelement der Förderinitiative ist der Aufbau und die Vernetzung von Datenintegrationszentren durch die Konsortien. In diesen Zentren werden die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für einen standortübergreifenden Datenaustausch zwischen Krankenversorgung und klinischer/biomedizinischer Forschung geschaffen. Wesentlich ist, dass die Daten nicht im Datenintegrationszentrum selbst gespeichert, sondern dezentral am Ort ihrer Entstehung gehalten werden.

Darüber hinaus entwickeln die Konsortien IT-Lösungen für spezifische Anwendungen (Use Cases), für die der standortübergreifende Austausch von Forschungs- und Versorgungsdaten genutzt werden soll. Beispiele für solche Use Cases sind die IT-basierte Unterstützung von Diagnose und Therapiewahl bei seltenen Erkrankungen, die Rekrutierung von Patienten für klinische Studien, die personalisierte Krebstherapie oder eine andere Aufgabenstellung aus dem Forschungs- und Versorgungsalltag sein. Mit diesen konkreten Anwendungsfällen soll der Mehrwert des Datenaustauschs und der IT-Lösungen demonstriert werden.

Die Konsortien tragen außerdem mit verschiedenen Maßnahmen, z.B. Entwicklung von Ausbildungsprogrammen oder Einrichtung von Professuren und Nachwuchsgruppen, dazu bei, die Medizininformatik in Deutschland zu stärken.

In verschiedenen Phasen wurden hierfür zunächst Konzepte entwickelt (Konzeptphase 2016-2017). Die überzeugendsten Konzepte wurden anschließend realisiert (Aufbau- und Vernetzungsphase 2018-2022). Später sollen die Lösungen auch in andere (Universitäts-)Krankenhäuser übertragen werden (Ausbau- und Erweiterungsphase 2023-2026).

Die Konsortien arbeiten in übergreifenden Gremien zusammen, um Interoperabilität der Lösungen zu gewährleisten und gemeinsam sicherzustellen, dass die neuen Infrastrukturen höchsten Datensicherheits-, Datenschutz- und Qualitätsstandards entsprechen.