Konsortium MIRACUM: Medizininformatik in Forschung und Versorgung in der Universitätsmedizin
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MIRACUM vereint zehn Universitätsklinika, zwei Hochschulen und einen Industriepartner aus sieben deutschen Bundesländern. Ziel ist es, klinische Daten, Bilddaten und Daten aus molekularen/genomischen Untersuchungen sowohl standortbezogen als auch standortübergreifend über modular aufgebaute, skalierbare und föderierte Datenintegrationszentren für innovative Forschungsprojekte nutzbar zu machen. Neben der, mit solchen Datenintegrationszentren grundsätzlichen, Möglichkeit der Durchführung von Machbarkeitsstudien, Beobachtungsstudien und der Untersuchung von „Real World Pathways“ in großem Maßstab, wird MIRACUM die Rekrutierung von Patienten für klinische Studien, die Entwicklung von Prädiktionsmodellen und die Präzisionsmedizin unterstützen. Um die Biomedizinische Informatik und Medical Data Science zu stärken, wurden an den MIRACUM Standorten bereits zehn neue Professuren ausgeschrieben und weitere werden folgen. Zudem soll ein gemeinsames, standortübergreifendes Masterstudium zu „Biomedical Informatics und Medical Data Science“ aufgebaut werden.

Ausbau- und Erweiterungsphase

Die MII baut seit 2018 Dateninfrastrukturen an den Universitätskliniken auf. Anhand vielfältiger Anwendungsfälle – von der Intensiv- bis zur Krebsmedizin – demonstrierten die MII-Partner bereits den Mehrwert ihrer IT-Lösungen in der Praxis. Im Fokus der Ausbau- und Erweiterungsphase (2023-2026) steht eine erweiterte Zusammenarbeit zwischen den Universitätskliniken und deren Kooperation mit neuen Partnern, insbesondere auch aus der regionalen Versorgung.

Konsortialführer
Konsortialpartner
Assoziierte Partner
Aufbau- und Vernetzungsphase

Datenintegrationszentren

Die Etablierung von Datenintegrationszentren und deren föderierte Nutzung basiert auf MIRACOLIX: einem Ökosystem von modular gestalteten und wiederverwendbaren Open-Source-Tools, die in den kommenden Jahren schrittweise konzipiert, entwickelt bzw. auf die MIRACUM-Anforderungen adaptiert und in die Infrastruktur der zehn Datenintegrationszentren integriert werden.

Die Datenflüsse, ausgehend von den Routinesystemen der Krankenversorgung, werden unter strikter Berücksichtigung der TMF-Empfehlungen aus dem generischen Datenschutzkonzept sowie der jeweiligen Patienteneinwilligungen, etabliert, um – auf die unterschiedlichen Analyseverfahren und Datentypen zugeschnittene – Forschungsdaten-Repositories zu befüllen.

Die standortübergreifende Datennutzung und -analyse beruht auf dem Konzept der föderierten und dezentralen Datenhaltung und der Philosophie „Bring the analysis to the data“.

Use Cases

Patientenrekrutierung für klinische Studien

Klinische Studien scheitern häufig bereits an der zu geringen Zahl passender Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer. Das Konsortium MIRACUM wird im Anwendungsfall „Alerting in Care – IT Support for Patient Recruitment“ an jedem seiner beteiligten Universitätsklinika Rekrutierungsplattformen in die Krankenhausinformationssystems (KIS)-Umgebungen integrieren. Dadurch sollen Rekrutierungsprozesse mit IT-Verfahren und bereits vorhandenen Routinedaten unterstützt werden.

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Gemeinsame Analyse verteilter Patientendaten für die klinische Forschung und Praxis

Im Anwendungsfall „From Data to Knowledge – Clinico-molecular predictive knowledge tool“ des MIRACUM-Konsortiums geht es darum, Methoden zur standortübergreifenden Analyse von Patientendaten in den beteiligen Universitätsklinika zu entwickeln und zu etablieren. Die Methoden sollen genutzt werden, um Wissen zu generieren, welches wiederum direkt in die klinische Praxis einfließen kann.

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From Knowledge to Action – Unterstützung für das Molekulare Tumorboard

Die Präzisionsmedizin spielt im Kontext der Versorgung von Tumorpatientinnen und -patienten bereits eine große Rolle. Für viele Tumore kann man heute mittels molekularbiologischer Charakterisierung sogenannte "Driver Mutationen" identifizieren, um diese gezielt zu therapieren, wenn ein entsprechendes Medikament zur Verfügung steht. In Molekularen Tumorboards (MTB) laufen klinische Informationen und molekulare/genetische Untersuchungsergebnisse zur interdisziplinären Entscheidungsfindung zusammen. Um MTBs zu unterstützen, will das Konsortium MIRACUM die komplexen Prozesse der Qualitätssicherung, Datenaufbereitung, Datenanalyse, Datenintegration und Informationsrecherche zwischen genetischen Hochdurchsatzanalysen und medizinischer Therapieentscheidung mit innovativen IT-Lösungen verbessern. Außerdem soll Klinikerinnen und Klinikern durch effiziente Datenvisualisierung eine Entscheidungsunterstützung geboten werden.

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Datennutzungskonzept

Vertreter/innen des MIRACUM Konsortiums haben sich in der Konzeptphase mit großem Einsatz in die Arbeiten der vom Nationalen Steuerungsgremium (NSG) der BMBF MI-I eingerichteten Arbeitsgruppen eingebracht. Unser Ziel ist es, in allen Formen der Datennutzung immer eng angelehnt an die, auf zentraler Ebene definierten, Empfehlungen und Interoperabilitätsvorgaben zu agieren. Auf dieser Basis wurden mittlerweile an allen zehn MIRACUM Standorten "Datennutzungs- und -freigabe-Committees" eingerichtet und "Datennutzungs-/-freigabe-Policies" etabliert. Erste klinische Fragestellungen und Nutzungsanfragen (unter anderem auch eine konsortiumsübergreifende Auswertung im Rahmen der Demonstratorstudie des NSG) wurden von diesen bereits geprüft und freigegeben, so dass die entsprechenden föderierten Analysen durchgeführt und, basierend auf deren Ergebnissen, schon erste Publikationen auf den Weg gebracht werden konnten.

Maßnahmen zur Stärkung der Medizininformatik

  • Einrichtung eines standortübergreifenden, berufsbegleitenden Masterprogramms „Biomedical Informatics and Medical Data Science“ als nicht-konsekutives Masterstudium in Teilzeit. Der Master qualifiziert für wissenschaftliche Forschung und Führungsaufgaben im Gesundheitssektor
  • Gemeinsames PhD Programm in „Biomedical Informatics and Medical Data Science“ für Mediziner, Biomedizinische Informatiker, Naturwissenschaftler und Wissenschaftler der Biomedizinischen Technik
  • Trainingsprogramme/Online-Übungen in Medical Data Science für Ärzte und medizinische Forscher als Zielgruppe
  • Summer Schools speziell für MIRACUM Mitarbeiter/innen, aber auch offen für Interessenten aus anderen Konsortien
  • Trainingsprogramm für MIRACUM Mitarbeiter mit regelmäßigen Webinaren, Online-Übungen und Hospitationen an den jeweils anderen MIRACUM Standorten
  • Jährliche Symposien
Konsortialführer
Leiter
Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch
Telefon
+49 913 1852 6721
Konsortialpartner
Leiter
Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch
Telefon
+49 913 1852 6721
Leiter
Prof. Dr. Hubert Serve
Telefon
+49 696 3014 634
Leiter
Prof. Dr. Harald Binder
Telefon
+49 761 2036 700
Leiter
Prof. Dr. Till Acker
Telefon
+49 641 9941 181
Leiter
Prof. Dr. Keywan Sohrabi
Telefon
+49 641 3096 600
Leiter
Prof. Dr. Konstantin Strauch
Telefon
+49 6131 17-7369
Leiter
Prof. Dr. Michael Neumaier / Prof. Dr. Paul Schmücker
Leiter
Prof. Dr. Dr. Johannes Bernarding
Leiter
Prof. Dr. Harald Renz
Telefon
+49 642 1586 6234
Leiter
Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann
Leiter
Prof. Dr. Martin Sedlmayr
Leiter
Dr. Philipp Daumke
Telefon
+49 761 7083 940
Konzeptphase

Im Rahmen der Konzeptphase des Förderprogramms Medizinische Informatik, hat das Konsortium ein Detailkonzept zur Etablierung von Datenintegrationszentren, standortübergreifender Datennutzung, zur Modul-Entwicklung zur Unterstützung der Use Cases, der Evaluation der Use Cases sowie zur Weiterentwicklung der Medizinischen Informatik in Forschung und Lehre erarbeitet.

Für die Nachhaltigkeit des Gesamtprojekts ist eine kontinuierliche Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses notwendig. Deshalb wurde ein Aus- und Weiterbildungskonzept Medizinische Informatik mit Schwerpunkt "Data Science in Medicine" erarbeitet. Ziel war die Erstellung eines umfassenden Projektplans unter Berücksichtigung der jeweiligen Ausgangsituation der beteiligten acht Standorte sowie des internationalen Entwicklungsstandes.

Um zunächst einen Überblick zum internationalen State of the Art zu gewinnen, haben Mitglieder des Konsortiums eine Informationsreise in die USA durchgeführt und Standorte besucht, die im Kontext Data Integration/Sharing als exzellent ausgewiesenen sind. 

Die Arbeit erfolgte in drei Arbeitsgruppen: Datenintegrationszentren, Use Cases und Stärkung der Medizinischen Informatik. Am Ende der Konzeptphase erfolgte die endgültige Abstimmung in einem Workshop des Steering Boards.

Konsortialführer
Leiter
Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch
Telefon
+49 913 1852 6720
Laufzeit
01.08.2016 - 30.04.2017
Konsortialpartner
Leiter
PD Dr. Martin Boeker
Telefon
+49 761 2036 700
Laufzeit
01.08.2016 - 30.04.2017
Leiter
Prof. Dr. Frank Ückert
Telefon
+49 622 1425 101
Laufzeit
01.08.2016 - 30.04.2017
Leiter
Prof. Harald Binder
Telefon
+49 613 1173 938
Laufzeit
01.08.2016 - 30.04.2017
Leiter
Prof. Dr. Helmut Schäfer
Telefon
+49 642 1566 6200
Laufzeit
01.08.2016 - 30.04.2017
Leiter
Prof. Dr. Hubert Serve
Telefon
+49 696 3015 194
Laufzeit
01.08.2016 - 30.04.2017
Leiter
Prof. Dr. Michael Neumaier
Telefon
+49 621 3832 222
Laufzeit
01.08.2016 - 30.04.2017
Leiter
Prof. Dr. Till Acker
Telefon
+40 641 9941 181
Laufzeit
01.08.2016 - 30.04.2017