Aktuelles Release veröffentlicht

07.09.2023. Der Kerndatensatz der Medizininformatik-Initiative (MII) ist zentrale Voraussetzung für die gemeinsame Nutzung von Daten. Mit dem Kerndatensatz haben die universitätsmedizinischen Standorte definiert, welche Datensätze die Datenintegrationszentren der MII für alle stationären Patientendaten mindestens vorhalten sollen. Festgelegt werden der Datenumfang sowie die Standardisierung der medizinischen Inhalte. Für die Datensatzmodellierung wird ART-DECOR verwendet, Forge/Simplifier.net für die Erstellung und Veröffentlichung von Profilen im Standard HL7 FHIR. Das gewährleistet die Interoperabilität der Datenintegrationszentren.

Der MII-Kerndatensatz besteht aus Basis- und Erweiterungsmodulen. Basismodule sind fachlich übergreifend definiert, Erweiterungsmodule bilden Daten spezifischer Anwendungs- bzw. Fachgebiete ab. Nun ist das aktuelle Release des Basismoduls Medikation (Version 2) verfügbar.

Das Modul Medikation (Version 2) enthält Datenelemente zur Dokumentation von Arzneimittelanordnungen und -verabreichungen sowie Medikationsplänen. Die Arzneimittelverordnung und -verabreichung sind Kernprozesse der Routineversorgung und finden an allen Kliniken der MII statt. Der Anteil digital dokumentierter Verordnungen und Verabreichungen ist jedoch zwischen den Standorten in Bezug auf den Strukturierungsgrad, die abgedeckten Populationen und Medikamente sehr unterschiedlich. Medikationsdaten sind von zentraler Bedeutung für eine Vielzahl von Fragestellungen, zum Beispiel in der Pharmakovigilanz oder auch als Ein-/Ausschlusskriterium für Studienkollektive.

Es lassen sich folgende Typen der Dokumentation von Arzneimittelgaben unterscheiden:

  • Medikation im Krankenhaus (hauptsächlich stationär/teilstationär)
  • Aufnahme- und Entlassmedikation
  • Ambulante Medikation
  • Selbstmedikation (OTC)
  • Medikation im Rahmen klinischer Studien
  • Medikationsdokumentation für den bundeseinheitlichen Medikationsplan

Angaben zur Medikation können von der bloßen Dokumentation der Gabe eines Präparats in einem Behandlungsfall bis hin zu einer detaillierten strukturierten Erfassung von Einzelgaben mit Codierung von Wirkstoff, Darreichungsform, Applikationsweg und Dosis nach international etablierten Standards reichen.

Der Veröffentlichung des Moduls ist eine Kommentierungsphase vorausgegangen, in der Hinweise zu Inhalten und Aufbau sowie zur Semantik und technischen Umsetzung in FHIR aufgenommen wurden.

 

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