Projektbeschreibung
Der Großteil der COVID-19- Infizierten weist nur geringe Infektzeichen auf, bei einer Gruppe von Patienten ist aber mit schweren Symptomen, ARDS, Sepsis und Tod zu rechnen (Zhou et al., 2020). Insbesondere ältere Patienten, Männer und Patienten mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen sind komplikationsgefährdet.
Zhou et al. (2020) fanden bei kritisch erkrankten COVID-19-Patienten bereits bei Klinikaufnahme erhöhte D-Dimer Werte und eine Koagulopathie. Zusammen mit dem Alter und dem Sequential Organ Failure Assessment (SOFA)-Score war der D-Dimer Wert (>1000 mg/L) sowie die Prothrombinverlängerung(> 16 sec) bei stationärer Aufnahme signifikant mit der Mortalität assoziiert. In der retrospektiven Analyse von Tang N. et al (02/2020) wiesen nicht-überlebende Patienten ebenfalls signifikant höhere D-Dimer Werte, Fibrin-Spaltprodukte, eine verlängerte Prothrombinzeit sowie aktivierte partielle Thromboplastinzeit auf, als überlebende Patienten.
Daher ist es möglicherweise ratsam, bereits bei Aufnahme des Patienten eine prophylaktische Antikoagulation mit niedermolekularem Heparin einzusetzen, um thrombotische Ereignisse und Organschäden zu verhindern.
Neben der Bedeutung von Thrombophilieparametern soll die Rolle chronischer Vorerkrankungen für den Infektionsverlauf untersucht werden. Unter Einbezug des Troponin I Wertes soll u.a. der Einfluss von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf das Auftreten von Herzschädigungen im Infektionsverlauf evaluiert werden.
Die Studie wird nicht-interventionell im Universitätsklinikum Frankfurt durchgeführt und ist für die Dauer von einem Jahr geplant. Eingeschlossen werden Patienten mit COVID-19-bei stationärer Aufnahme. Die Bestimmung der Gerinnungsparameter erfolgt an Tag 1 (Aufnahme) und Tag 7.

Projektziele

Ziel der Studie ist es, eine Übersicht über die Gerinnungsaktivität und Koagulopathie bei COVID-19 Patienten zu erhalten und die Assoziation veränderter Gerinnungsparameter mit der Klinik zu assoziieren, um frühzeitig Patienten zu identifizieren, die von einem engen Monitoring und einer intensiveren Behandlung profitieren können.