11.07.2024. Die Nachwuchsforschungsgruppe (NWG) "MeDaX" aus dem MIRACUM-Konsortium forscht an der Universitätsmedizin Greifswald zu nachhaltigen und effizienten Methoden der Speicherung, semantischen Anreicherung, Bewertung, Abfrage und Exploration (bio-)medizinischer Daten mittels Graphtechnologien.
Welches spezifische Forschungsinteresse hat dich dazu motiviert, Teil einer NWG zu werden?
Lea Michaelis: "Durch meine Arbeit mit den FAIR-Prinzipien habe ich ein großes Interesse für nachhaltige und qualitativ hochwertig Forschung entwickelt. Im Rahmen meiner Arbeit in der Nachwuchsgruppe bin ich in die Entwicklung neuer Konzepte und Tools für den Umgang mit klinischen Daten involviert und kann so aktiv an der Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Forschungslandschaft mitwirken."
Wie würdest Du deine Forschungsarbeit in der medizinischen Informatik jemandem beschreiben, der mit diesem Gebiet nicht vertraut ist?
Ilya Mazein: "In den Universitätskliniken Deutschlands werden zahlreiche Daten wie Krankengeschichten, Termine und Medikamente im sogenannten FHIR-Format gespeichert. Dieses strukturierte Textformat eignet sich gut zum Speichern und Austauschen, ist jedoch nicht optimal für Abfragen und Analysen solcher Daten. Deshalb wandeln wir die Daten in eine Graphenstruktur um, die alle Verbindungen zwischen verschiedenen klinischen Entitäten visualisiert und einen neuen Rahmen für die Datenexploration schafft. Mithilfe effizienter Datenbankabfragen und Graphalgorithmen erleichtern wir den Zugang zu den Daten. Durch die Anreicherung der Daten mit Ontologien wird ihre Organisation und ihr Kontext verbessert, was sowohl Medizinerinnen und Medizinern bei klinischen Fragen als auch Forschenden bei wissenschaftlichen Analysen zugutekommt."
Was war im Rahmen der Nachwuchsgruppenarbeit bisher das überraschendste Ergebnis für dich?
Tom Gebhardt: "Die überraschendste Erkenntnis im Rahmen der Nachwuchsgruppenarbeit war für mich, wie eng unsere Arbeit mit der klinischen Forschungspraxis verbunden ist. Unsere Nachwuchsgruppe legt mittelfristig die Grundlage für eine nachhaltige Nutzung interner klinischer Daten. Dadurch können wir einen bedeutenden Beitrag zu zukünftigen Forschungen und langfristig zu einer verbesserten Versorgung von Patientinnen und Patienten leisten."
Was macht dir als Nachwuchsgruppenleitung am meisten Spaß?
Judith Wodke (NWG-Leitung): "Am meisten Spaß machen mir die produktive Zusammenarbeit in unserem fachlich und menschlich großartigen MeDaX-Team und der Kuchen."