25.10.2023. Die Datenintegrationszentren (DIZ) der beiden Konsortien der Medizininformatik-Initiative (MII) MIRACUM und DIFUTURE konzentrieren ihre Ressourcen auf eine stabile Anbindung an das nationale Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG). Das FDPG wurde im Rahmen der MII zur zentralen Beantragung von Gesundheitsdaten für die medizinische Forschung entwickelt. Ein zuvor eigens von MIRACUM erstelltes Forschungsportal wurde daher im Oktober 2023 geschlossen. Das hatten die DIZ-Leitungen aus MIRACUM und DIFUTURE im Sinne eines effizienten Ressourceneinsatzes einstimmig am Rande ihres gemeinsamen Symposiums beschlossen. Ziel ist, sich fortan gemeinsam vollständig auf die stabile und kontinuierlich wachsende Anbindung an das FDPG und damit an die bundesweit übergreifende Infrastruktur konzentrieren zu können.
Das nun geschlossene Forschungsportal des MIRACUM-Konsortiums mit Funktionen zur Machbarkeitsabfrage und zur Beantragung von Datennutzungsprojekten beruhte insbesondere auf ProSkive und i2b2. Es war bereits im Frühsommer 2022 und damit einige Monate vor der MII-internen Öffnung des nationalen FDPG für die Nutzung durch Forschende innerhalb des Konsortiums freigegeben worden.
"Mit dem frühen kooperativen Aufbau des MIRACUM-Forschungsportals, zu dem aus allen MIRACUM-Standorten einzelne Komponenten beigetragen wurden, haben wir viele wichtige Erfahrungen im Hinblick auf standortübergreifende Data-Sharing-Projekte gewinnen können und unsere Teams sind durch diese gemeinsame Herausforderung super zusammengewachsen", sagt MIRACUM-Konsortialsprecher Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. "Nachdem nun aber das FDPG einen stabilen Reifegrad erreicht hat und im Mai 2023 auch über die MII hinausgehend für die Nutzung durch Forscherinnen und Forscher geöffnet wurde, macht ein auf ein oder zwei Konsortien begrenztes zusätzliches Portal keinen Sinn mehr. Da stecken wir zukünftig lieber unsere ganze Kraft und alle Ressourcen auf die stabile Anbindung an das FDPG."
"Einzelne Komponenten des MIRACUM-Forschungsportals werden zukünftig sowohl in MIRACUM-Datenintegrationszentren als auch in unseren DIFUTURE-Datenintegrationszentren weiter genutzt werden, so zum Beispiel i2b2 und auch OMOP, die ja auch für internationale Kooperationen sehr gute Möglichkeiten eröffnen, aber eine vollständige standortübergreifende Vernetzungsinfrastruktur parallel aufrecht zu erhalten, macht bei den gegebenen knappen Ressourcen eines DIZ keinen Sinn. Deshalb werden auch unsere DIFUTURE-DIZ ihren diesbezüglichen Fokus weiterhin voll auf eine funktionierende FDPG-Anbindung und den Ausbau mit weiteren Kerndatensatzmodulen legen", ergänzte DIFUTURE-Konsortialleiter Prof. Dr. Martin Boeker, Technische Universität München.
Quelle: MIRACUM