München, 11. Oktober 2024. Das MIRACUM-DIFUTURE Symposium 2024, das vom 10. bis 11. Oktober in München stattfand, bot intensive Diskussionen und inspirierende Vorträge zur Nutzung von Gesundheitsdaten und zur Zukunft der medizinischen Forschung und Gesundheitsversorgung. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Einbettung der Medizininformatik-Initiative (MII) in nationale und internationale Aktivitäten zur Gesundheitsdatennutzung.
Eröffnet wurde das Symposium von Prof. Dr. Thomas Hofmann, Präsident der Technischen Universität München, MDirig Dr. Thomas Huber vom Bayerischen Gesundheitsministerium sowie den Konsortialleitern Prof. Dr. Martin Boeker, TU München (DIFUTURE-Konsortium) und Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch, FAU Erlangen-Nürnberg (MIRACUM-Konsortium).
Mit Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Politik und Praxis wurde ein breites Spektrum aktueller Entwicklungen in der Gesundheitsdatennutzung und Medizininformatik beleuchtet. Inwiefern die Nutzung von Gesundheitsdaten in rechtlicher und ethischer Hinsicht erlaubt und sogar geboten ist, darüber sprachen Prof. Dr. Dirk Heckmann, TU München, und Prof. Dr. Georg Schmidt, der die Positionen des AKEK verdeutlichte. Prof. Dr. Leonie Sundmacher, TU München, brachte die gesundheitsökonomische Perspektive der Datennutzung anhand diverser Studien ein.
Vernetzung der Medizininformatik-Initiative mit weiteren Initiativen und Datenquellen
Wie sich die MII bereits mit weiteren Initiativen vernetzt, präsentierten Prof. Dr. Martin Sedlmayr, TU und UK Dresden, anhand der Arbeiten zur Integration von Kassen- und Registerdaten (MII-AG externe Daten) sowie Prof. Dr. Dagmar Waltemath, Universitätsmedizin Greifswald, die die Nationale Forschungsdateninfrastruktur NFDI4Health vorstellte. In dieser wurde ein Metadatenportal für Gesundheitsstudien entwickelt, das mit dem Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) der MII verknüpft werden soll. Das FDPG ist zentraler Anlaufpunkt für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ein Forschungsprojekt mit Routinedaten der deutschen Universitätsmedizin durchführen möchten.
Innovative datengetriebene Ansätze der Tele-Intensivmedizin zeigte Dr. Sandra Dohmen, MHBA, UK RWTH Aachen, auf. Prof. Dr. Rickmer Braren, Klinikum rechts der Isar, ging auf KI-basierte Diagnostik in der Onkologie am Beispiel der Projekte PRECISE-MD und RACOON (Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) ein. Dominik Böhm aus dem DIZ des Universitätsklinikums Erlangen präsentierte Erfahrungen des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF). Er zeigte auf, wie onkologische Daten in der MII genutzt werden können, um die Forschung zu beschleunigen und die Krebsbehandlung zu verbessern.
Nachwuchspreis und FDPG-Erweiterung
Am zweiten Tag der Veranstaltung stellten ausgewählte Nachwuchsforschungsgruppen der MII ihre Projekte vor. Den Nachwuchspreis gewann die Gruppe "Integrating Multimedia-Objects and PACS Environments into Universal Knowledge Management Systems" (IMPETUS), geleitet von Prof. Dr. Björn Schreiweis, UKSH. Sie beschäftigt sich mit medizinischen Multimediadaten und deren Integration in ein Datenintegrationszentrum (DIZ).
Dr. Julian Gründner, FAU Erlangen-Nürnberg, präsentierte den aktuellen Stand der Erweiterung des FDPG. Zum Beispiel ist nun eine profilspezifische Datenselektion möglich.
Zum ausführlichen Bericht auf der Webseite des DIFUTURE-Konsortiums (Tag 1)
Zum ausführlichen Bericht auf der Webseite des DIFUTURE-Konsortiums (Tag 2)