Ziele

Ziel der Medizininformatik-Initiative (MII) und des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) in der Ausbau- und Erweiterungsphase der MII (2023-2026) ist es, in den folgenden Bereichen zusammenzuarbeiten:

  1. gemeinsame Ausbildungsaktivitäten (Schulungen insbesondere zu IT-Sicherheit & Patient Consent)
  2. Vernetzung der klinischen Community des NUM mit der Arbeit der MII, insbesondere für die Arbeit am Kerndatensatz und die Durchführung von Datennutzungsprojekten
  3. gemeinsame Nutzung und Weiterentwicklung von gegenseitig unterstützten Infrastrukturen
  4. Betrieb gemeinsamer Arbeitsgruppe(n)
  5. Zusammenarbeit und Konvergenz auf der Leitungsebene von NUM und MII; wechselseitige Vertretung mit Gaststatus in den jeweiligen Steuerungsgremien; gemeinsame Einrichtung einer „Koordinierungsgruppe der Gesundheitsforschungsdateninfrastrukturen (GFDI)“ in Deutschland

Der Projektstart erfolgte zum 1.7.2023 (Start der Arbeitspakete 2, 4 und 5).

Durchführung

Koordinierungsgruppe Gesundheitsforschungsdateninfrastrukturen (GFDI)

  • Die Koordinationsstellen der MII und des NUM haben eine nationale Koordinierungsgruppe für öffentlich geförderte Gesundheitsforschungsdateninfrastrukturen ins Leben gerufen.
  • Sie soll die Transparenz über bestehende und geplante Infrastrukturen fördern, ein gemeinsames Vorgehen entwickeln und ein Modell für die Nutzung von gesundheitsbezogenen Daten erarbeiten.
  • Beteiligt sind Akteure aus Forschung und Versorgung.
  • Die Aktivitäten der Koordinierungsgruppe werden durch das Forum Gesundheitsforschung des BMBF begleitet.
GFDI-Koordinierungsgruppe

Gemeinsame Datennutzungsprojekte (DUPs)

  • Im Rahmen der MII werden Datennutzungsprojekte finanziert, die über das Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) beantragt werden.
  • Ziel ist, die Antragstellung und Durchführung von Projekten im FDPG zu fördern und über Feedback der Datennutzer die Datenbeantragung und -bereitstellung zu verbessern.
Logo Forschungsdatenportal für Gesundheit
  • In 2023 vier Projekte mit jeweils 30.000 Euro gefördert
  • In 2024 und 2025 jeweils 15 weitere Projekte geplant
  • Antragstellende: Klinikerinnen und Kliniker, insbesondere Fachärztinnen und Fachärzte, die medizinische Forschung an Routinedaten planen
  • Voraussetzungen: innovative, gemeinwohlorientierte Forschungsfragen; Studienprotokoll; Ethikvotum (beantragt); Machbarkeitsanalyse
  • Für die Auswahl der geförderten Projekte erfolgte eine wissenschaftliche Begutachtung durch NUM-Fachgremien.

Ausblick

  • Die Auswahl der ersten DUPs ist Anfang Dezember 2023 gemeinsam durch NUM und MII erfolgt. Die Durchführung der Projekte ist von Februar bis Juni 2024 geplant. Ein zweiter Call wird in 2024 starten. Das strukturierte Verfahren soll maßgeblich zur Einbindung von Datennutzern (im NUM) und zur Verbesserung der Datennutzungsprojekte beitragen.
  • Die GFDI-Koordinationsgruppe arbeitet an einer Erhebung und Typisierung der Infrastrukturen, der Abschluss ist für 2024 geplant.
  • Eine maßgebliche Aktivität der GFDI-Koordinationsgruppe war die Abstimmung einer gemeinsamen Kommentierung zum Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG), Referentenentwurf und Kabinettsentwurf, mit entsprechender Anhörungsbeteiligung. Dies soll bei Bedarf zu diesem und gegebenenfalls weiteren Gesetzesvorhaben (z.B. Medizinforschungsgesetz) fortgesetzt werden.
  • Im Rahmen der GFDI soll eine Abstimmung zu den Bedarfen von und Funktionen für TrustedResearch Environments erfolgen.
  • Start der Schulungsaktivitäten (Teilprojekt 1) ist für 2024 vorgesehen.
  • Die erste gemeinsame Arbeitsgruppe von MII und NUM, AG Externe Daten, hat 2023 bereits mehrere Sitzungen durchgeführt und arbeitet an einer Architektur zum Data Linkage in Deutschland.
  • Über das Kooperationsprojekt werden erfolgreich Maßnahmen von MII und NUM zusammengeführt und die gemeinsame Vernetzung mit anderen Akteuren im deutschen Gesundheitswesen vorangetrieben.

Hintergrund

In der Aufbau- und Vernetzungsphase der MII (2018-2022) lag der Fokus auf dem Aufbau der MII-Infrastrukturen an den Standorten der Universitätsmedizin, insbesondere der Datenintegrationszentren (DIZ) und der Patienteneinwilligungsprozesse. Dennoch gab es bereits erste Kooperationen zwischen der MII und dem NUM. Zu Beginn der Corona-Krise konnte die MII das NUM in der Bekämpfung der Pandemie unterstützen, vor allem durch das Fachwissen und die Infrastruktur der DIZ. Aus einem gemeinsamen Vorhaben aller MII-Partner und des NUM entstand die Routinedatenplattform NUM-CODEX (jetzt: NUM-RDP) für COVID-Patientinnen und -Patienten der deutschen Universitätsmedizin. Im Rahmen der neuen Förderphase (2023-2027) des MII-Förderprogramms erfolgt die gezielte Förderung gemeinsamer Aktivitäten von MII und NUM.

Kontakt:

Sebastian C. Semler
TMF e.V./MII-Koordinationsstelle
info@medizininformatik-initiative.de

Dr. Frank Wissing
MFT e.V./MII-Koordinationsstelle

Partner:

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