Externes Audit belegt Fortschritt der Datenintegrationszentren ­

Berlin, 29.11.2021. Die Medizininformatik-Initiative (MII), gefördert vom  Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), legt mit ihren  Datenintegrationszentren (DIZ) den Grundstein für die Digitalisierung der medizinischen Forschung und Versorgung in Deutschland. Die DIZ werden im Rahmen der MII seit 2018 an 29 universitätsmedizinischen Standorten aufgebaut, um Daten aus der Routineversorgung der Unikliniken und der biomedizinischen Forschung einrichtungsübergreifend zusammenzuführen und datenschutzgerecht für die medizinische Forschung bereitzustellen. Ein externes Audit im Auftrag des BMBF zeigt nun, dass der Aufbau der bundesweiten dezentral-föderierten Forschungsdateninfrastruktur der MII bereits eineinhalb Jahre vor dem Ablauf der aktuellen Förderphase Ende 2022 und trotz der großen Belastungen der Unikliniken während der Corona-Pandemie gut vorangeschritten ist.

Karte der Datenintegrationszentren der MII
Standorte der Datenintegrationszentren der Medizininformatik-Initiative

Das Audit untersuchte in einem komplexen Verfahren 61 definierte Kriterien. Dafür stellten die DIZ im Frühjahr 2021 umfangreiche Unterlagen bereit. In ihrem kürzlich vorgelegten Abschlussbericht haben die externen Prüfer 90 Prozent der Standorte mit Datenintegrationszentrum als fortgeschritten beziehungsweise weit fortgeschritten bewertet. Laut dem positiven Zwischenzeugnis sind wesentliche Grundlagen und Organisationsstrukturen geschaffen worden; die Standorte verfügen über belastbare Konzepte zum weiteren Aufbau der Dateninfrastruktur, zum Datenmanagement und zur Einhaltung von Datenschutzbestimmungen. Auch die Standorte, die erst nach Beginn der Förderung im Januar 2018 den vier Medizininformatik-Konsortien beitraten, konnten schnell zu den Gründungsmitgliedern aufschließen.

Das international besetzte wissenschaftliche Expertengremium „Scientific Advisory Board“ der MII zeigte sich in seiner Stellungnahme zum Stand des Aufbaus der DIZ beeindruckt von der starken Vernetzung der vier Konsortien der MII. Die dezentral-föderierte Struktur der Initiative sei das richtige Format, um eine solche nationale Dateninfrastruktur voranzubringen.

Aufbau der DIZ wird weiter vorangetrieben – Einbezug des niedergelassenen Sektors

Seitdem das Audit im Frühsommer durchgeführt wurde, ist der Aufbau der DIZ an den Unikliniken weiter vorangeschritten. Aktuell wird in einem sogenannten Projectathon intensiv an automatisierten Datenabfragen gearbeitet, die einen schnellen Überblick über die vorhandenen Datenarten und -mengen ermöglichen.

„Bis Ende 2022 sollen klinische Daten aus der Routineversorgung der Unikliniken nicht nur in einheitlichen Formaten gespeichert und von allen Standorten genutzt, sondern auch standortübergreifend über das Deutsche Forschungsdatenportal für Gesundheit für medizinische Forschungsprojekte angefragt und analysiert werden können“, erläutert Sebastian C. Semler, Leiter der MII-Koordinationsstelle, TMF e.V..

Darüber hinaus wird die MII mit den seit Mitte 2021 vom BMBF geförderten digitalen FortschrittsHubs Gesundheit zukünftig auch den niedergelassenen Sektor einbeziehen. Sechs Vorhaben entwickeln derzeit modellhafte Lösungen für den Transfer digitaler Innovationen von den Unikliniken in die regionale und ambulante Versorgung.

Weitere Informationen:

 

Meldung unter gesundheitsforschung-bmbf.de

Dossier unter gesundheitsforschung-bmbf.de mit Zitaten der Konsortialleiter der MII

 

Medienkontakt:

Sophie Haderer, Tel.: 030 − 22 00 24 732, presse@medizininformatik-initiative.de 

Hintergrund:

Ziel der Medizininformatik-Initiative (MII) ist die Verbesserung von Forschungsmöglichkeiten und Patientenversorgung durch innovative IT-Lösungen. Diese sollen den Austausch und die Nutzung von Daten aus Krankenversorgung, klinischer und biomedizinischer Forschung über die Grenzen von Institutionen und Standorten hinweg ermöglichen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die MII bis 2022 mit rund 180 Millionen Euro. In den vier Konsortien DIFUTURE, HiGHmed, MIRACUM und SMITH arbeiten alle Einrichtungen der Universitätsmedizin in Deutschland an über 30 Standorten gemeinsam mit Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Krankenkassen sowie Patientenvertreterinnen und -vertretern daran, die Rahmenbedingungen zu entwickeln, damit Erkenntnisse aus der Forschung direkt die Patientinnen und Patienten erreichen können. Datenschutz und Datensicherheit haben dabei höchste Priorität. 

Für die nationale Abstimmung der Entwicklungen innerhalb der MII ist eine Koordinationsstelle zuständig, die die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF) gemeinsam mit dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) und dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD) in Berlin betreibt.