Leipzig, 05.01.2023. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig für weitere vier Jahre, um die Digitalisierung in der Gesundheitsforschung voranzutreiben. Rund zehn Millionen Euro werden am Standort bis 2026 zur Verfügung gestellt.
In der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Medizininformatik-Initiative (MII) zur datenbasierten Gesundheitsforschung beginnt mit diesem Jahr die Ausbau- und Erweiterungsphase. Hierfür stellt das BMBF bis 2026 insgesamt rund 200 Millionen Euro zur Verfügung. Rund zehn Millionen davon verwendet die Universitätsmedizin Leipzig, um als Koordinatorin des SMITH-Konsortiums und federführend in weiteren Projekten der MII die in den vergangenen Jahren etablierte Infrastruktur für Gesundheitsdaten weiterzuentwickeln.
Mit dieser Förderung wird unter anderem das Datenintegrationszentrum (DIZ) am Universitätsklinikum Leipzig weiter betrieben und ausgebaut. Im DIZ werden Daten aus der Routineversorgung im Krankenhaus für die medizinische Forschung verfügbar gemacht. Datenschutz und IT-Sicherheit haben dabei höchste Priorität. In Anwendungsfällen (Use Cases) der MII wird die Funktionsfähigkeit der aufgebauten Datenintegrationszentren überprüft, weiterentwickelt sowie ihre Nutzung auch auf nichtuniversitäre medizinische Standorte erweitert.
Der vom Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie (IMISE) geleitete Use Case „INTERPOLAR“ beispielsweise widmet sich der automatisierten Detektion und Vorbeugung von Arzneimittelwechselwirkungen, die bei der Verwendung von vielen unterschiedlichen Medikamenten auftreten können.
Mitte 2023 startet der Use Case GeMTeX, ebenfalls geführt von der Unimedizin Leipzig. Das Ziel von GeMTeX ist es, medizinische Texte aus der Patientenversorgung in anonymisierter Form für die Forschung verfügbar zu machen.
Zudem ist die Medizinische Fakultät am Ausbau des von der MII etablierten Deutschen Forschungsdatenportals für Gesundheit (FDPG) beteiligt. Über dieses Portal können Forschende standortübergreifend pseudonymisierte Gesundheitsdaten beantragen, um damit medizinische Forschungsprojekte durchzuführen.
Insgesamt sei laut Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger der Nutzen der Förderung vielseitig: „Daten helfen heilen. […] Solche IT-Lösungen werden künftig in allen Bereichen der Medizin helfen, unsere Gesundheitsversorgung besser zu machen und Leben zu retten.“
Hintergrund zum SMITH-Konsortium - Smart Medical Technology for Healthcare:
Im Medizininformatik-Konsortium SMITH arbeiten zehn universitätsmedizinische Standorte an einer übergreifenden Daten-Architektur. Ihr Ziel ist es, Daten aus Gesundheitsversorgung und biomedizinischer Forschung miteinander zu verbinden. An den Unikliniken Aachen, Bonn, Essen, Halle, Hamburg, Jena und Leipzig wurden hierfür nachhaltige Datenintegrationszentren (DIZ) etabliert. Die Universitätskliniken Düsseldorf und Rostock sowie die Ruhr-Universität Bochum bauen in dieser Förderperiode ein DIZ auf. SMITH wird von 2023 bis 2026 mit einem Gesamtfördervolumen von rund 26,6 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Quelle: Universität Leipzig/Julia Jesser