11.04.2025. Mit neuem Besucherrekord und eindrucksvollem Programm ist die DMEA 2025 gestern erfolgreich zu Ende gegangen. 20.500 Teilnehmende kamen an den drei DMEA-Tagen vom 8. bis 10. April 2025 zu Europas führendem Event für Digital Health in Berlin, um sich über die neuesten Entwicklungen der digitalen Gesundheitsversorgung zu informieren und sich mit Expertinnen und Experten aus aller Welt zu vernetzen. Die Medizininformatik-Initiative (MII) war mit einem eigenen Stand präsent, um über ihre aktuellen Ergebnisse und Ziele in dieser Förderphase (2023-2026) zu informieren und sich mit Partnern und Interessierten zu vernetzen.
Im Rahmen der MII, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, werden in den Datenintegrationszentren der universitätsmedizinischen Standorte Patientendaten und Bioproben aus der Routineversorgung für die medizinische Forschung nutzbar gemacht und datenschutzgerecht bereitgestellt. Expertinnen und Experten der MII informierten bei der DMEA über die Forschungsdateninfrastruktur der MII und beantworteten Fragen. Im Fokus stand dabei das Forschunsgdatenportal für Gesundheit (FDPG), das zentraler Anlaufpunkt für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist, die ein Forschungsprojekt mit Routinedaten der deutschen Universitätsmedizin durchführen möchten.
Informationen zum FDPG und zu den DigiHubs
Das FDPG bietet u.a. eine Übersicht über Datenbestände für die standortübergreifende Forschung, die Möglichkeit, die Machbarkeit spezifischer Forschungsfragen anhand von Machbarkeitsabfragen zu evaluieren, einen standardisierten Prozess zur Beantragung von Daten und Bioproben, eine zentrale Koordination der Datenbereitstellung sowie eine transparente Darstellung von Forschungsprojekten im Projektregister.
Des Weiteren bot der MII-Stand Informationen über die Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit, die Use Cases und die Datenintegrationszentren der MII. Außerdem standen dort das brandaktuelle One MII-Journal 2025 und viele weitere Informationsmaterialien rund um die MII bereit.
Das Ziel der DigiHubs ist es, die Digitalisierung in der Medizin über den universitären Bereich hinaus nachhaltig zu stärken und Patientendaten aus der regionalen Versorgung für die Forschung nutzbar zu machen. In einer zweiten Förderphase ab Ende 2025 möchten die DigiHubs ihre Zusammenarbeit intensivieren. Die Hubs widmen sich dann in einem gemeinsamen Use Case der Verbesserung der Versorgung entlang des Patientenpfades.
Spannendes Programm der DMEA
Ein erstes Highlight im Programm der DMEA war die Keynote von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach am 8. April. Der Schirmherr der DMEA betrachtete digitale Lösungen wie das E-Rezept, das digitale Organspenderegister und insbesondere die elektronische Patientenakte (ePA) als Erfolg. Nun gelte es, die ePa in die Fläche zu bringen. Zunächst als freiwillige Leistung von Ärztinnen und Ärzten gedacht, werde sie später verpflichtend werden. Sicherheitslücken habe man geschlossen, und auch in der Zukunft soll die Datensicherheit im Zentrum stehen.
Die MII war ebenfalls im Programm der DMEA vertreten. So stellte Prof. Dr. Britta Böckmann von der Fachhochschule Dortmund am 10. April das Projekt NAOMI (Nachhaltigkeit von Forschungsprojekten der MI) vor. Dabei ging es um die Frage, wie sich Nachhaltigkeit von Forschungsprojekten in der Medizininformatik messen lässt.
TMF-Geschäftsführer und Leiter der MII-Koordinationsstelle Sebastian C. Semler moderierte am 10. April eine Session zu den Potenzialen des Europäischen Gesundheitsdatenraumes (EHDS). „Der EHDS wird nicht auf Deutschland warten“, sagte Semler. Jetzt sei die Zeit, sich an den öffentlichen Konsultationen zum EHDS zu beteiligen und ihn aktiv mitzugestalten. Die Vortragenden stellten die Potenziale des EHDS heraus. So seien mit dem EHDS Innovationen schneller und passgenauer möglich, die Skalierbarkeit und Schnelligkeit von Forschungsprozessen könne erhöht werden. Es könnten präzisere diagnostische Tools entwickelt und Krankheiten früher erkannt werden. Diese Vorteile müssten kommuniziert werden, das sei eine gemeinsame Herausforderung.