Infektionsprävention
Zur Eindämmung nosokomialer Infektionen ist daher ein multidisziplinärer Ansatz der Infektionsprävention erforderlich. Surveillance, die standardisierte Infektionsdokumentation und Analyse, Interpretation und Einleitung gezielter Interventionsmaßnahmen sowie Überprüfung stellt dabei eine der Schlüsselkomponenten der Prävention in den einzelnen Krankenhäusern dar.
Die derzeitigen Maßnahmen zur Surveillance und Prävention nosokomialer Infektionen sind jedoch sehr zeit- und personalintensiv und eher universell als individuell oder gruppenspezifisch risikoadaptiert. Es ist daher innovativ, die bestmögliche Kombination aus Reduktion des Infektionsrisikos und optimaler Verteilung der fachlichen Ressourcen zu finden.
RISK PRINCIPE könnte die Qualität der Krankenversorgung und insbesondere der Patientensicherheit verbessern, indem es dabei hilft, gezielt Gruppen von Risikopatientinnen und -patienten zu identifizieren, den Ressourcenaufwand der Surveillance zu reduzieren und die frühzeitige risikoadaptierte Infektionsprävention und -kontrolle zu erhöhen.
Dies soll am Beispiel der im Krankenhaus auftretenden Bakteriämie (Englisch: hospital onset bacteremia, HOBs) erprobt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen verschiedene Datenquellen evaluiert und so Risikoprofile erstellt werden, welche dann getestet werden.
Es sollen zwei Aufgabenkomplexe umgesetzt werden:
- Nutzung von Patientendaten zur Erstellung eines patienten- bzw. patientengruppenspezifischen Risikoprofils, das in eine computergestützte Anwendung überführt werden kann
- Aufbau und Validierung eines (semi-)automatisierten Surveillancesystems inklusive Visualisierung
Es werden Vorarbeiten und Erfahrungen aus den MII-Konsortien genutzt.
Das Projekt baut auf einer strategischen Allianz zwischen IT, Surveillance und Infektionsprävention auf, die als grundlegende Basis für eine nachhaltige Zusammenarbeit im Laufe der Zeit dient. Neben 13 Universitätsklinken sind auch das Robert Koch-Institut, das Nationale Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen und das Aktionsbündnis Patientensicherheit am Projekt beteiligt.
Das Projekt ist am 1. Juli 2023 gestartet.
Partner:
- Charité – Universitätsmedizin Berlin
- Medizinische Hochschule Hannover
- Robert Koch-Institut, Berlin
- Technische Universität München
- Uniklinik Köln
- Universitätsklinikum Dresden
- Universitätsklinikum Frankfurt
- Universitätsklinikum Heidelberg
- Universitätsklinikum Jena
- Universitätsklinikum Münster
- Universitätsmedizin Göttingen
- Universitätsmedizin Ostwestfalen-Lippe
Leitungsteam:
Prof. Dr. med. Simone Scheithauer
Projektkoordination
Universitätsmedizin Göttingen
Institut für Krankenhaushygiene und Infektiologie
Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
Tel.: +49 551 3962091
Tel.: +49 551 3962093
E-Mail: krankenhaushygiene.leitung@med.uni-goettingen.de
E-Mail: simone.scheithauer@med.uni-goettingen.de
Univ.-Prof. Dr. med. Mathias Pletz
Projekt-Ko-Koordination
Universitätsklinikum Jena
Institut für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene
Am Klinikum 1
07747 Jena
Tel.: +49 3641 9324650
E-Mail: mathias.pletz@med.uni-jena.de
Univ.-Prof. Dr. André Scherag
Projekt-Ko-Koordination
Universitätsklinikum Jena
Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Datenwissenschaften (IMSID)
Bachstraße 18
07743 Jena
Tel.: +49 3641 9396954
E-Mail: andre.scherag@med.uni-jena.de
Prof. Dr. med. Dr.-Ing. Michael Marschollek
Projekt-Ko-Koordination
Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik
der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover
Karl-Wiechert-Allee 3
30625 Hannover
Tel.: +49 511 5325295
E-Mail: michael.marschollek@plri.de