"Mehr Daten für die Forschung und das Trainieren von KI"
Medizininformatik-Initiative präsentiert Ergebnisse auf der DMEA
Berlin, 15.04.2024. Die Medizininformatik-Initiative (MII) hat ihre aktuellen Ergebnisse vom 9.-11. April 2024 auf der DMEA in Berlin präsentiert. An Europas führender Digital Health-Veranstaltung nahmen 18.600 Besucherinnen und Besucher, rund 800 Aussteller und mehr als 350 Speaker aus dem In- und Ausland teil. Auf dem Berliner Messegelände wurden Innovationen rund um die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorgestellt.
Am Stand der TMF - Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e. V., der MII-Koordinationsstelle, informierten Expertinnen und Experten der MII über aktuelle Ergebnisse und Ziele dieser Förderphase (2023-2026). Vorgestellt wurden zum Beispiel das Deutsche Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG), die Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit und die Use Cases der MII.
Außerdem wurde neben vielen weiteren Informationsmaterialien das neue MIRACUM-DIFUTURE-Journal präsentiert. An der Publikation hatten sich alle MII-Konsortien sowie die Koordinationsstelle beteiligt.
Digital Health im Fokus
In ihrer Keynote bei der DMEA sprach Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger am 11. April über die Kultur des Datenteilens und die Chancen von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin. KI kann beispielsweise helfen, Medikamente zu entwickeln oder Krebs besser zu erkennen. Dafür sind Gesundheitsdaten nötig, die die Gesundheitsversorgung bereitstellen kann.
„Unser gemeinsames Ziel muss deshalb sein: Mehr Daten für die Forschung und das Trainieren von KI nutzbar machen“, forderte sie auf dem Digital-Health-Event. „Wir brauchen eine Kultur, in der Patientinnen und Patienten den großen Mehrwert des Datenteilens erkennen und deshalb ihre Daten selbstbestimmt zur Verfügung stellen.“ Dazu müssten die Maßstäbe für KI in der Medizinischen Forschung dann innovativ, sicher und vertrauenswürdig sein, so die Ministerin weiter: „Denn für die Wissenschaft ist KI ein echter Analyse-Booster.“
Es sei wichtig, den Zugang zu Daten für Forschung und Praxis datenschutzgerecht zu ermöglichen. Gute bereits vorhandene Ansätze wie die MII und das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) sollen gestärkt werden, so die Ministerin.
Auch Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach verdeutlichte die Chancen der Digitalisierung für das Gesundheitswesen. Wo wird KI die Medizin komplett verändern und welche Gesetze sind dafür nötig?
„KI wird helfen, Krankheiten früher zu erkennen und zu prognostizieren. Wir werden das Wissen schneller in die Versorgung bringen. Und KI macht Forschung besser. Dadurch verstehen wir die Sprache der Proteine", sagte Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach in seiner Eröffnungskeynote am 9. April.
Session zur ePA für alle
Am 10. April moderierte TMF-Geschäftsführer Sebastian C. Semler gemeinsam mit Ralf Degner, Techniker Krankenkasse, die Kongresssession "Die elektronische Patientenakte für alle: Frischer Wind oder laue Brise?". Mit dem Gesetz zur Beschleunigung des Gesundheitswesens (DigiG) hat der Gesetzgeber die Grundlage für eine verbindliche elektronische Patientenakte (ePA) für alle Versicherten in Deutschland gelegt. In der Session wurden die umfangreichen Änderungen an der ePA deutlich gemacht, zum Beispiel bei der Aktenanlage nach dem Opt-out-Prinzip. Außerdem wurde die Sekundärnutzung der ePA-Daten diskutiert.
Die nächste DMEA findet vom 8. bis 10. April 2025 statt. Veranstalter der DMEA ist der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V., die Organisation liegt bei der Messe Berlin GmbH.