23.-24.11.2023 in Dresden

Dresden, 24.11.2023. Am 23. und 24. November 2023 fand ein erstes Treffen zur Vernetzung aller 21 Nachwuchsforschungsgruppen der Medizininformatik-Initiative (MII) in Dresden statt. Diese Nachwuchsgruppen werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) an der Schnittstelle von Informatik und Medizin mit rund 30 Millionen Euro von 2020 bis 2026 als Unterbau für neu eingerichtete Medizininformatik-Professuren gefördert. Die Nachwuchsgruppen sollen die Professuren unterstützen und in die Arbeiten an den Hochschulen integriert sein.

Fachlichen Austausch und Einbindung in die MII stärken

Kick-Off-Veranstaltung zur Vernetzung der MII-Nachwuchsgruppen, 23.-24.11.2023 in Dresden

Der Fokus des Treffens lag auf dem fachlichen Austausch der verschiedenen Gruppen. Ziel war außerdem, die Einbindung der Nachwuchsgruppen in die MII-Arbeitsstrukturen zu fördern. Seit September 2023 leitet die Nachwuchsgruppe CDS2USE das Projekt „Vernetzung der MII-Nachwuchsgruppen“ und koordiniert somit deren Austausch. In diesem Rahmen luden Anne Seim, Vernetzungskoordinatorin der MII-Nachwuchsforschungsgruppen, und Dr. Brita Sedlmayr, Leitung der Gruppe CDS2USE, zum gemeinsamen Austausch in das Dorint Hotel Dresden ein.

Dr. Rainer Girgenrath, DLR-Projektträger, eröffnete die Veranstaltung. Anschließend hielt Prof. Dr. Martin Sedlmayr, TU Dresden, einen Vortrag über „Die letzten 7 Jahre Medizininformatik-Initiative“. Danach wurde das Vernetzungsprojekt der MII-Nachwuchsgruppen vorgestellt. Außerdem wurden die Ergebnisse einer im September durchgeführten Umfrage unter den Nachwuchsgruppen zum Thema Bedarfe und Bedürfnisse hinsichtlich einer Vernetzung präsentiert. Anschließend stellte jede Nachwuchsgruppe ihr Team und ihre Forschungsschwerpunkte in einem Pitch kurz vor und zeigte Möglichkeiten für eine thematische Zusammenarbeit auf.

Kick-Off-Veranstaltung zur Vernetzung der MII-Nachwuchsgruppen, 23.-24.11.2023 in Dresden

Es folgten Impulsvorträge zu den MII-Arbeitsgruppen Data Sharing (Jens Weidner, TU Dresden), Externe Daten (Jens Weidner, TU Dresden), Interoperabilität (Elisa Henke, TU Dresden)  und Kommunikation (Anne Seim, TU Dresden). Zudem zeigte Dr. Christina Schüttler, Universitätsklinikum Erlangen, in Vertretung der Präsidiumskommission „Nachwuchsförderung“ der GMDS – Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. Ziele, Aufgaben und Anknüpfungsmöglichkeiten für die Nachwuchsgruppen auf. In Breakout-Sessions konnten die Teilnehmenden anschließend diskutieren und ihre Wünsche und Bedarfe hinsichtlich einer Vernetzung äußern.

Die Veranstaltung endete mit einem Ausblick auf die zukünftige Zusammenarbeit. Die angeregten Diskussionen und konstruktiven Vorschläge der Teilnehmenden verdeutlichten die Notwendigkeit, den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Nachwuchsgruppen sowie deren stärkere Einbindung in die MII zu fördern.

Hintergrund

Ziel der MII ist es, Routinedaten aus der Patientenversorgung bundesweit digital zu vernetzen und für die
medizinische Forschung verfügbar zu machen, um Krankheiten zukünftig schneller und effektiver
behandeln zu können. Daran arbeiten alle Einrichtungen der Universitätsmedizin Deutschlands
gemeinsam mit nichtuniversitären Kliniken, Forschungseinrichtungen, Unternehmen, Krankenkassen und
Patientenvertretungen in den vier Konsortien DIFUTURE, HiGHmed, MIRACUM und SMITH.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die MII bis einschließlich 2026 mit
insgesamt über 480 Millionen Euro. Datenschutz und Datensicherheit haben hierbei höchste Priorität.

Die MII baut seit 2018 Dateninfrastrukturen an den Universitätskliniken auf. Anhand vielfältiger
Anwendungsfälle – von der Intensiv- bis zur Krebsmedizin – demonstrierten die MII-Partner bereits den
Mehrwert ihrer IT-Lösungen in der Praxis. Im Fokus der Ausbau- und Erweiterungsphase (2023-2026) steht
eine erweiterte Zusammenarbeit zwischen den Universitätskliniken und deren Kooperation mit neuen
Partnern, insbesondere auch aus der regionalen Versorgung.

Ein wichtiger Baustein dieser Infrastruktur ist das Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG). Es soll
nicht nur MII-Partnern, sondern allen Forschenden als zentrale Anlaufstelle dienen, wenn sie Daten und
Bioproben der Universitätsmedizin nutzen wollen. Zugleich richtet sich das FDPG an Bürgerinnen und
Bürger. Es macht transparent, welche Projekte mit Patientendaten forschen und welche Ergebnisse dabei
herausgekommen sind.

Ergänzend fördert das BMBF im Rahmen der MII sechs Digitale FortschrittsHubs Gesundheit (2021-
2025). Ihre Aufgabe ist es, (zunächst in Pilotprojekten) die Pionierarbeit der Unikliniken in weitere Bereiche
des Gesundheitssystems einzubringen: von der ambulanten Versorgung in Praxen bis zur Rehabilitation
und Nachsorge. Zur Stärkung von Forschung und Lehre im Bereich der digitalen Gesundheit unterstützt
das BMBF zudem neu eingerichtete Professuren mit insgesamt 21 Nachwuchsgruppen (2020-2026).

Für die nationale Abstimmung der Entwicklungen innerhalb der MII ist eine Koordinationsstelle zuständig,
die die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF)
gemeinsam mit dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) und dem Verband der Universitätsklinika
Deutschlands e.V. (VUD) in Berlin betreibt.