MII-Initiative

MII PRO v2026 DE

Domänenbasiertes Scoring

Übersicht

Domänen-basiertes Scoring ermöglicht die Vergleichbarkeit verschiedener PRO-Instrumente durch Abbildung auf gemeinsame Gesundheitsdomänen. Statt isolierter Fragebogen-Scores werden Messwerte auf standardisierte Domänen-Metriken (primär PROMIS T-Scores) transformiert.

Struktur dieses Abschnitts

Domänen
Definition und Beschreibung der Gesundheitsdomänen nach PROMIS-Framework. Umfasst die 8 PROMIS-29 Core Domains plus Cognitive Function sowie spezielle Domänen für Onkologie (EORTC QLQ-C30).

Domänenbasiertes Scoring
Methodische Grundlagen der Domänen-basierten Score-Berechnung. Behandelt Item Response Theory, Cross-Walking Verfahren und die praktische Implementierung über ObservationDefinitions.

Cross-Instrument-Mappings
Konkrete Mapping-Tabellen und Konversionsalgorithmen zwischen verschiedenen Instrumenten. Schwerpunkt auf der Depression-Domäne mit validierten Mappings zwischen 9 Instrumenten.

Implementierungsstatus

Vollständig implementiert:

  • Depression-Domäne mit Mappings zwischen PHQ-9, BDI-II, PROMIS Depression und weiteren Instrumenten
  • ObservationDefinitions mit populationsspezifischen Referenzbereichen

In Entwicklung:

  • PROMIS-29 Domänen (Physical Function, Anxiety, Fatigue, Sleep Disturbance, Social Function, Pain)
  • PROMIS Cognitive Function 4a
  • Automatisierte Score-Transformation via CQL

Geplant (2026+):

  • Erweiterte Domänen-Mappings für Angst, Fatigue, Physical Function
  • Item-basierte Score-Berechnung
  • Computer Adaptive Testing (CAT) Integration

Technische Umsetzung

Domänen-Scores werden als FHIR Observations mit spezifischen ObservationDefinitions abgebildet:

// Struktur
ObservationDefinition
├── code: LOINC-Code für Domänen-Score (z.B. 77861-3 für PROMIS Depression)
├── method: Berechnungsmethode (IRT, Cross-Walking, Equiperzentil)
├── qualifiedInterval: Populationsspezifische Referenzbereiche
└── preferredReportName: Standardisierte Bezeichnung

Observation
├── code: Verweis auf ObservationDefinition
├── valueQuantity: T-Score (Mean=50, SD=10)
├── derivedFrom: Quell-QuestionnaireResponse oder -Observation
└── method: Verwendete Mapping-Methode

Anwendungsfälle

Klinische Versorgung:

  • Kontinuierliche Verlaufsmessung bei Instrumentenwechsel
  • Einheitliche Schwellenwerte für klinische Entscheidungen

Forschung:

  • Meta-Analysen über Studien mit verschiedenen Instrumenten
  • Harmonisierung von Registerdaten

Qualitätssicherung:

  • Institutionsübergreifende Outcome-Vergleiche
  • Populationsnormierte Benchmarks

Methodische Grundlagen

Die Implementierung basiert auf etablierten psychometrischen Verfahren:

  • Item Response Theory (IRT) für PROMIS-Instrumente
  • Equiperzentil-Linking für Cross-Walking zwischen klassischen Instrumenten
  • Validierte Konversionstabellen aus großen Vergleichsstudien (z.B. PROsetta Stone)

Weitere Details siehe Domänenbasiertes Scoring und Cross-Instrument-Mappings.