Von Manhattan bis Bourbon Street

22.11.2023. Eine Delegation der Medizininformatik-Initiative (MII), vorrangig der beiden Konsortien MIRACUM und DIFUTURE, hat bei einer zweiwöchigen USA-Reise im November 2023  mehrere amerikanische Institute für biomedizinische Informatik und die Jahrestagung der amerikanischen Medizininformatik-Fachgesellschaft AMIA besucht. Ziel der Reise war der internationale Austausch auf wissenschaftlicher Ebene. Außerdem sollten zukünftige Möglichkeiten für internationale Kooperationsprojekte ausgelotet und den amerikanischen Kolleginnen und Kollegen die Inhalte der MII nähergebracht werden. Mit fünf US-amerikanischen Metropolen, rund 100 Vorträgen an amerikanischen Exzellenzuniversitäten und bei weiteren Partnern, unzähligen Gesprächen und der Teilnahme an einem international hochkarätig besetzten Symposium hatten sich die knapp 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der MII ein ambitioniertes Programm gesetzt.

Der Big Apple ruft

Anfang November startete die Gruppe um die beiden Konsortialleiter Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (MIRACUM), und Prof. Dr. Martin Boeker, Technische Universität München (DIFUTURE), mit einem Besuch beim Department of Biomedical Informatics am Columbia University Irving Medical Center in New York. Chair George Hripcsak hieß die Delegation aus Deutschland herzlich willkommen. Schwerpunkte der Gespräche lagen unter anderem auf dem OHDSI-Projekt (Observational Health Data Sciences and Informatics), einer interdisziplinären Zusammenarbeit internationaler Partner, um den Wert von Gesundheitsdaten durch groß angelegte Analysen zu erschließen.

OHDSI Meeting 2023
Meeting der MII-Delegation mit dem OHDSI-Projekt in New York, geleitet von George Hripcsak, Chair am Department of Biomedical Informatics der Columbia University 

Nashville zeigt sich von der besten Seite

Für den nächsten Termin machte sich die Gruppe auf nach Nashville, Tennessee. Das Department of Biomedical Informatics an der Vanderbilt University stellte seine Forschungsschwerpunkte vor. MIRACUM und DIFUTURE präsentierten die bisherigen Ergebnisse und Projekte der MII.

Drei inspirierende Treffen in Boston

Als dritter Höhepunkt der Reise stand Boston auf dem Reiseplan. Hier konnte die Delegation gleich drei Termine mit unterschiedlicher Ausrichtung wahrnehmen. Zunächst ging es zum Department of Biomedical Informatics an der Harvard University. Hier wartete Nils Gehlenborg mit einem spannenden Programm zu Visualisierungen onkologischer Patientendaten. Ein weiterer Stopp in Boston war der Besuch Bei TriNetX, einem Industrie-Partner der wissenschaftlichen Konsortien, der in Deutschland gemeinsam mit dem Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) ein Vernetzungsprojekt initiiert hat. Den Abschluss in Massachusetts setzte mit einer weiteren Vortragsreihe wieder das Department of Biomedical Informatics an der Harvard University, dieses Mal unter der Leitung von Shawn Murphy.

Mini-Symposium an der Yale University

Mini-Symposium Yale University

Von Boston aus ging die Tour direkt weiter zu einem weiteren Ivy League University Standort. So ist New Haven sicherlich vor allem für die Yale University bekannt. Lucila Ohno-Machado, Chair of Biomedical Informatics & Data Science an der Yale School of Medicine, ist - wie auch Shawn Murphy und Brad Malin - Mitglied des gemeinsamen International Scientific Advisory Boards (ISAB) von MIRACUM und  DIFUTURE. Sie organisierte mit ihrem Team ein Mini-Symposium, welches sich unter anderem mit einem breiten Spektrum an Herausforderungen bei standort­übergreifender Datennutzung beschäftigte. Darüber hinaus zeigte sie großes Interesse auch an einem internationalen Austausch von Masterandinnen, Masteranden und Post-Docs.

Die American Medical Informatics Association lädt in den Süden ein

Als letzte Station war New Orleans im Visier der Reisegruppe. Ziel war das fünftägige AMIA-Symposium (American Medical Informatics Association). Mit vielen inspirierenden Eindrücken, aber auch großem Interesse an der Arbeit der deutschen Vertreterinnen und Vertreter konnte die Rundreise hier beendet werden. Der krönende Abschluss waren dabei sicherlich noch einmal die beiden Treffen mit dem OHDSI Board of Directors sowie Lucila Ohno-Machado und Jim Cimino vom MII Advisory Board.

AMIA 2023
Die deutsche MII-Delegation beim AMIA-Symposium 2023 in New Orleans

Quelle: MIRACUM-Konsortium