Stärkung von Zusammenarbeit und Datenbasis für verbesserte Gesundheitsversorgung

Chemnitz, 12.03.2024. Die Forschung spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Gesundheitsversorgung. Patientendaten aus der Routineversorgung sind dabei von großer Bedeutung. Diese Daten ergänzen klassische Studiendaten, indem sie Einblicke in die tatsächliche Wirksamkeit, Sicherheit und Anwendbarkeit medizinischer Interventionen im realen klinischen Umfeld liefern. Für Ärztinnen und Ärzte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Forschungsprojekte mit Routinedaten durchführen möchten, ist das Deutsche Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) eine zentrale Anlaufstelle. Das Klinikum Chemnitz hat sich nun als erster nichtuniversitärer Standort an das FDPG angeschlossen. Über das Portal können damit auch Patientendaten dieses Standorts für die medizinische Forschung beantragt werden. 

Logo FDPG

Das FDPG bietet:

  • eine Übersicht über Datenbestände für die standortübergreifende Forschung,
  • die Möglichkeit, Machbarkeitsanfragen zu verfügbaren Daten und Bioproben zu stellen,
  • einen standardisierten Prozess zur Beantragung von Daten und Bioproben,
  • standardisierte vertragliche Regelungen zur unkomplizierten Datennutzung und
  • eine zentrale Koordination der Datenbereitstellung sowie
  • eine transparente Darstellung von Forschungsprojekten im Projektregister.

In der Medizininformatik-Initiative (MII), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), lag der Fokus zunächst auf den Universitätskliniken. Die hochschulmedizinischen Standorte entwickelten im Rahmen der MII standardisierte Methoden und Werkzeuge zur Datenharmonisierung mit dem Ziel, einen standortübergreifenden Datenaustausch zu etablieren. 

Mit dem Klinikum Chemnitz wurde 2022 das erste Datenintegrationszentrum (DIZ) an einem nichtuniversitären Krankenhaus der Maximalversorgung an die MII angebunden. Die Projektleitung des DIZ Chemnitz hat Martin Bartos inne. Mit dem Anschluss an das zentrale FDPG ist nun im Rahmen des ebenfalls vom BMBF geförderten Digitalen FortschrittsHubs "Medical Informatics Hub in Saxony" (MiHUBx) ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht. Der als wissenschaftliche und technische Verbundkoordination agierenden Hochschulmedizin Dresden ist es gelungen, die Methoden und Werkzeuge der MII am Klinikum Chemnitz zu etablieren und die Anbindung an das FDPG zu ermöglichen. Damit wurde gezeigt, dass die Zusammenarbeit innerhalb der MII zur Stärkung nichtuniversitärer Standorte beiträgt und dafür sorgt, dass die Forschungsgrundlage für eine verbesserte Gesundheitsversorgung stetig erweitert wird.