Bildgebende Modalitäten sind von essentieller Bedeutung für die medizinische Diagnostik und dienen daraufhin als eine der Grundlagen für die Entscheidung von Therapien und Behandlungsplanung sowie für Forschungszwecke. Der Strukturierungsgrad und die Art der Beschreibungen der Bilddaten variiert jedoch erheblich zwischen den Standorten. Ein umfassender Überblick über die Verfügbarkeit strukturierter Bilddaten an den Konsortialstandorten liegt derzeit nicht vor. Dieser Umstand wird durch die vorgeschlagene abgestufte Bereitstellung berücksichtigt, die von den vorhandenen Daten abhängt.
Das KDS-Modul Bildgebung wurde innerhalb der MII als erstes umfassendes FHIR-basiertes Informationsmodell für Bildgebungsdaten im deutschen Kontext entwickelt und veröffentlicht. Andere nationale Initiativen, wie beispielsweise MIO42, wurden in die Entwicklung mit eingebunden und haben strukturelle Modellierungsentscheidungen übernommen. Auf europäischer Ebene sind insbesondere die Arbeiten im Rahmen des European Health Data Space (EHDS) relevant, in dem aktuell Harmonisierungsvorschläge zu Bildgebungsdatenmodellen diskutiert werden. Das MII KDS-Modul Bildgebung wird im nächsten Release (2027) auf mögliche Anpassungs- und Kompatibilitätsbedarfe hin überprüft werden. Auch das Modell aus dem Swiss Personalized Health Network (SPHN) enthält einzelne konzeptionelle Ansätze, die zukünftig für die Weiterentwicklung des Moduls relevant sein könnten.
Die Zuordnung von Bildgebungsstudien zu einem Patienten oder einer Patientin erfolgt über Referenzen von der Ressource Studie (ImagingStudy) zum Modul PERSON. Ebenso wird im Befundbericht (DiagnosticReport) und in der Anforderung (ServiceRequest) das Modul PERSON referenziert.
Die Zuordnung von Bildgebungsstudien zu einem Behandlungsfall erfolgt über Referenzen von der Ressource Studie (ImagingStudy) bzw. Befundbericht (DiagnosticReport) zum Modul FALL. Es sollte stets eine Referenz auf den jeweiligen Behandlungsfall mitgeführt werden, um den Bezug der Bildgebungsstudie zu diesem Fall herzustellen.
Im Zusammenhang mit bildgebenden Modalitäten kann es zu Beziehungen zu durchgeführten Prozeduren kommen, beispielsweise einer MRT-Untersuchung vor einer Operation. Für Angaben zur durchgeführten Prozedur wird das Modul PROZEDUR in den Ressourcen Studie (ImagingStudy), Befundbericht (DiagnosticReport) sowie in der verknüpften Ressource GenerischeBeobachtung (Observation) verwendet.
Die Ressource Vorbefund (Condition) enthält Verknüpfungen zum Modul DIAGNOSE, die es ermöglichen, die bildgebende Untersuchung als diagnostisches Werkzeug zur Unterstützung der Diagnose zu erfassen. Diese werden über eine Referenz in der Ressource Anforderung (ServiceRequest) abgebildet, welche wiederum im Befundbericht (DiagnosticReport) referenziert wird.
Zur Darstellung der Kontrastmittelgabe wird sowohl in der Bildgebungsprozedur (Procedure), als auch in der Studie (ImagingStudy) ein Bezug auf das Modul MEDIKATION hergestellt. In der Bildgebungsprozedur wird die Kontrastmittelgabe mit Hilfe der Medikamentenverabreichung (MedicationAdministration) abgebildet und in der Studie (ImagingStudy) zusätzlich durch die Medikationsverordnung (MedicationStatement) ergänzt.