Datenintegrationszentren führen Machbarkeitsanfragen erfolgreich aus

Berlin, 19.03.2021. Vom 9. bis 19. März 2021 wurde der 4. Projectathon der Medizininformatik-Initiative (MII) in digitaler Form durchgeführt. Dabei konnte gezeigt werden, dass Patientendaten gemäß der Basismodule des MII-Kerndatensatzes an den universitätsmedizinischen Standorten der Datenintegrationszentren (DIZ) der MII in standardisierter Form verfügbar und abfragbar sind. Im Rahmen der MII wurden diese Zentren an den deutschen Universitätskliniken aufgebaut, um Daten aus der Routineversorgung für die medizinische Forschung nutzbar zu machen. Die bundesweite DIZ-Infrastruktur schafft die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für einen datenschutzgerechten, standort- und institutionsübergreifenden Datenaustausch.

Beim Projectathon der MII haben bundesweit 18 DIZ-Standorte verschiedene Machbarkeitsanfragen exemplarisch beantwortet. So wurde beispielsweise abgefragt, von wie vielen Patienten, die mindestens einen Schlaganfall hatten, Daten an den DIZ-Standorten verfügbar sind und wie viele dieser Schlaganfall-Patienten eine Lyse oder eine Thrombektomie erhalten haben. Für diese beiden Fragen wurden Patientendaten der Basismodule Person, Diagnose und Prozedur abgefragt. Insgesamt umfassten die Machbarkeitsanfragen alle Basismodule des MII-Kerndatensatzes: Person, Diagnose, Prozedur, Fall, Medikation und Laborbefund.

Zunächst wurden die Machbarkeitsanfragen einheitlich in FHIR Search formuliert und den DIZ-Standorten zur Verfügung gestellt. Diese verarbeiteten die Anfragen auf ihrem jeweiligen FHIR-Server mit lokalen Echtdaten und meldeten anschließend die jeweils verfügbaren Fallzahlen als Ergebnis an die zentrale anfragende Stelle zurück. Aus Datenschutzgründen wurden Fallzahlen kleiner zehn nicht gemeldet.

Es sind bereits weitere Projectathon-Veranstaltungen geplant, um darüber hinaus auch komplexere Anfragen zu testen. Zukünftig sollen Forschende durch die DIZ-Infrastruktur der MII mit einer Anfrage über eine zentrale Stelle harmonisierte Daten aus allen deutschen Universitätskliniken in einem einheitlichen Rechtsrahmen für Forschungsprojekte nutzen können.

 

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