Greifswald, 14.08.2020. Ab sofort werden Patientinnen und Patienten im Greifswalder Uniklinikum beim Aufnahmegespräch auch gefragt, ob ihre Behandlungsdaten pseudonymisiert für die medizinische Forschung verwendet werden dürfen. Grundlage der Einwilligungserklärung, die den Patienten dabei vorgelegt wird, ist der bundesweit einheitliche Mustertext für eine breite Einwilligung (sog. „Broad Consent“) der Medizininformatik-Initiative (MII). Die Uniklinik Greifswald, Partner im MIRACUM-Konsortium der MII, ist einer der ersten Standorte der Initiative, der den Broad Consent nun in einer Pilotphase einsetzt.

Die Datenschutzkonferenz des Bundes und der Länder hat im April 2020 ihr Einverständnis zu diesem Mustertext für die Patienteneinwilligung gegeben, auf den sich alle an der MII beteiligten Universitätsklinikstandorte zuvor verständigt hatten. Die Akzeptanz der Einwilligungsdokumente ermöglicht der medizinischen Forschung in Deutschland nun, auf Basis der EU-Datenschutzgrundverordnung eine breite, das heißt krankheitsunspezifische Einwilligung in die Nutzung pseudonymisierter klinischer Daten einzuholen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine Vielzahl von Forschungsvorhaben zur Optimierung der Patientenversorgung und der personalisierten Medizin und ein großer Fortschritt für den Forschungsstandort Deutschland.

  • Ein Fernsehteam vom Norddeutschen Rundfunk hat die umfassende Aufklärung, Beratung und Einwilligung von Patienten in der Zentralen Patientenaufnahme der Universitätsmedizin Greifswald begleitet:

Zum NDR-Beitrag "Uniklinik speichert Patientendaten für Studien", Nordmagazin vom 14.08.2020 in der ARD-Mediathek