2. Kongress des SMITH-Konsortiums präsentiert erste Ergebnisse und gibt einen Ausblick auf die kommende Förderperiode
SMITH-Kongress 2022_Impressionen1. © Eventfotografie Schneider | Christian Schneider-Bröcker

 

07.07.2022. Drei Jahre ist es her, dass der erste SMITH-Kongress im Jahr 2019 stattgefunden hat. Damals zeigte das SMITH-Konsortium – eines von vier Konsortien der Medizininformatik-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) – Perspektiven auf, die die Medizininformatik für die Zukunft der Digitalen Medizin leisten kann. Das Versprechen zum Ende der Veranstaltung war ein Folgekongress, in dem die Ergebnisse der konsortialen Arbeiten präsentiert werden sollten. Am 28. und 29. Juni 2022 war es nun endlich soweit. Mit coronabedingter Verspätung von einem Jahr fand der 2. SMITH-Kongress unter dem Motto „New Solutions in Digital Health“ als Präsenzveranstaltung im dbb forum in Berlin statt. Inzwischen ist einiges passiert. Seit 2018 arbeitet SMITH daran, Forschung und Versorgung zielgerichtet miteinander zu verknüpfen. Sieben Datenintegrationszentren konnten bisher an den beteiligten universitätsmedizinischen Standorten nachhaltig etabliert werden. Drei weitere Netzwerkpartner bereiten den infrastrukturellen Aufbau vor. Mit dem seit 2021 durch das BMBF geförderten Digitalen FortschrittsHub DISTANCE beginnt die Erprobung der Umsetzung in der regionalen Versorgung.

SMITH-Kongress 2022_Prof. Löffler. © Eventfotografie Schneider | Christian Schneider-Bröcker
Prof. Dr. Markus Löffler eröffnete den SMITH-Kongress.
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„Die Anforderungen sind komplex und die Heterogenität an den Klinikstandorten ist eine Herausforderung, aber das Haus steht und muss nun möbliert werden“, sagte Prof. Dr. Markus Löffler, Konsortialleiter von SMITH zur Kongresseröffnung.

Die Funktionalität der Datenintegrationszentren, die in einem externen Audit des BMBF belegt wurde, weist auch in Form der klinischen Use Cases ASIC und HELP Erfolge auf.

„Mit HELP konnten wir den Ärztinnen und Ärzten an den fünf universitätsmedizinischen Standorten Aachen, Essen, Halle, Leipzig und Jena eine diagnostische und therapeutische Entscheidungsunterstützung für den zielgerichteten Einsatz von Antibiotika bei Staphylokkoken-Blutstrominfektionen an die Hand geben“ so Prof. Dr. André Scherag, Leiter des Use Case HELP und diesjähriger Kongresspräsident.

Der Use Case ASIC wird erfolgreich an acht klinischen Standorten ausgeführt und schließt bisher 15.000 Patientinnen und Patienten ein. Mittels einer mobilen Anwendung wird medizinisches Personal darin unterstützt, die Diagnoserate von Akutem Lungenversagen (ARDS) zu erhöhen und das Auftreten von lebensbedrohlichen Komplikationen zu reduzieren. Auch die Ausbildung von geeigneten Fachkräften wurde bedacht.

SMITH-Kongress 2022_Impressionen2. © Eventfotografie Schneider | Christian Schneider-Bröcker


Auf dem Gebiet der medizininformatischen Lehre konnte SMITH sechs neue Professuren, vier Nachwuchsforschergruppen und drei neue Studiengänge sowie vielfältige Weiterbildungsangebote etablieren.

SMITH-Kongress 2022_von Messling. © Eventfotografie Schneider | Christian Schneider-Bröcker
Ministerialrätin Prof. Dr. Veronika von Messling beim SMITH-Kongress 2022 im dbb forum in Berlin.
© Eventfotografie Schneider | Christian Schneider-Bröcker

Ministerialrätin Prof. Dr. Veronika von Messling, Leiterin der Abteilung für Lebenswissenschaften, lobte als Vertreterin des BMBF die bisher geleisteten Arbeiten: „Die Medizininformatik-Initiative leistet Pionierarbeit. Sie hat begonnen die Datenschätze für die Forschung zu erschließen und zu teilen für eine bessere Versorgung der Patientinnen und Patienten.”

Gleichzeitig kündigte sie die Weiterförderung der Initiative an. „Wir werden im Januar 2023 die Ausbau- und Erweiterungsphase starten“, so Messling. Alle vier Konsortien sowie die Datenintegrationszentren an allen Standorten werden auch in den kommenden vier Jahren gefördert.

Der SMITH-Kongress 2022 präsentierte aber nicht nur das Erreichte. Die Veranstaltung gab zudem einen Blick auf die zukünftigen Ziele sowie die nationalen und europäischen Entwicklungen wie den Europäischen Gesundheitsdatenraum, für dessen Umsetzung die Arbeiten der Medizininformatik-Initiative unerlässlich sind. Die Leiterinnen und Leiter der digitalen FortschrittsHubs Gesundheit adressierten die regionale Versorgung und präsentierten eindrucksvoll, wie Transfer digitaler Innovationen gelingen kann. Vor diesem Hintergrund zeigte der SMITH-Kongress 2022 auf, wie wichtig die Impulse der Medizininformatik-Initiative für die digitale Medizin sind. Insgesamt diskutierten an zwei Tagen 150 Teilnehmende mit ausgewiesenen nationalen und internationalen Expertinnen und Experten über die Potenziale und Herausforderungen einer nachhaltigen Vernetzung zwischen Forschung und Versorgung.

Mehr Informationen auf der Kongress-Website:

www.smith.care/de/smith-kongress/danke/

Presseberichterstattung zum SMITH-Kongress 2022:

Quelle: SMITH-Konsortium